Beratung irritierter Systeme

Was genau ist damit gemeint?

"Irritierte Systeme" können Menschen und/oder Gruppierungen sein, die unmittelbar von einem traumatischen Ereignis, wie z.B. einem Verdachtsfall von sexualisierter Gewalt, betroffen sind. Es hat in jedem Fall ein Ereignis stattgefunden, von dem sie zwar nicht selbst direkt betroffen sind, jedoch so nah dran sind, dass so einiges durcheinander geraten, also irritiert ist.

Dies kann beispielsweise ein Team einer Kindertagesstätte betreffen, in deren Einrichtung ein Kind Opfer sexualisierter Gewalt in der Familie geworden ist oder vielleicht sogar, wo eine Kollegin oder ein Kollege (zu Unrecht oder gerechtfertigt) beschuldigt worden ist, übergriffig geworden zu sein. Solche Ereignisse wirken sich auf viele aus, die drum herum existieren und irgendwie damit zurecht kommen müssen.

Ziel der Beratung irritierter Systeme ist es, das Geschehene aufzuarbeiten, wieder eine Arbeitsfähigkeit herzustellen und über mögliche Konsequenzen und/oder Änderungen zu sprechen.

Im Unterschied zur "normalen" Supervision ist es hier von besonderer Bedeutung, alle möglichen Phänomene zu berücksichtigen, die nach einem traumatischen Erlebnis auftauchen können. Dies kann es unter Umständen auch notwendig machen, dass Psychoedukation ein Teil der Beratung wird, d.h. Wissensinhalte zum Thema sexualisierte Gewalt erläutert oder wiederholt werden müssen.

Als Beraterin für irritierte Systeme bringe ich deswegen auch neben meiner beraterischen Kompetenz ein fundiertes Fachwissen zum Thema sexualisierte Gewalt, zu Täter- und Opferdynamiken und zu Psychotraumatologie mit, um in erster Linie Teams, die mit einer solchen Thematik in Berührung gekommen und dadurch irritiert wurden, fachlich kompetent zu beraten.